--------------------------------------------------- Ich arbeite für mein Leben, lebe aber nicht für die Arbeit. ---------------------------------------------------
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Wo haste den das Bild aufgegabelt? Sieht ja nicht gerade ansprechend aus. lach
----------------------------------------------------- Meine Berufung ist die Veratzung(Verpflegung) und die Heilung der Monasterianer. -----------------------------------------------------
Wer denn? Welche Zeit welche region? Welche Stadt??
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Kräftiges Gelb gab's beim Adel, hellgelb war für die sogenannten Hübschlerinnen, heut auch Bordsteinschwalben genannt ;-)
In Frankreich war im 15.Jhd. grüne Kleidung das Vorrecht der französischen Königin der der Prinzessinnen. (aus "Alltagsleben im Mittelalter" von Otto Borst) Na ja, trifft uns hier weniger...
Jede Zeit, jede Region, jede Stadt hat ihre eigenen Vorschriften über Kleidung der Bordsteinschwalben. Manche eine bestimmte Kompfbedeckung, andere ein Band am arm, andere musten oben ohne laufen, andere hatten eine bestimmte Tätovierung. Man kann also nicht einfach Gelb als Bordsteinschwalben vergleichen.
Sonst würde es den Vergleich bestimmt immer noch geben.
Auch Andersgläubige mussten sich kennzeichnen. Die genaue Vorschrift war im Mittelalter regional unterschiedlich - die Farbe gelb war jedoch weitverbreitet. Sie galt nicht nur im christlichen, sondern zum Beispiel auch im islamischen Bereich - hier ist eine Vorschrift aus dem Jahr 634 belegt. In Europa wurde gelb als Kennzeichnung auf dem 4. Laterankonzil im Jahr 1215 bestimmt.
Da gelb aber für alle Arten von Randgruppen galt, konnte nur anhand der Farbe nicht zwischen Henkersknechten, Söldnern und Andersgläubigen unterschieden werden.
Das bezog sich aber meist nicht auf die komplette Kleidung!
Bei der Farbe Gelb muß man unterscheiden: Ein kräftiges Goldgelb wurde auch vom Adel getragen. Bei Männern konnte der Waffenrock gelb sein, wenn Gelb die vorherrschende Wappenfarbe war, bei Frauen habe ich zumindest auf Abbildungen noch kein gelbes Gewand entdecken können. Allerdings taucht Goldgelb immer wieder als Farbe des Futters auf (speziell in der Manesse). Hellgelb dagegen war zumindest im Adel nicht gut gelitten. Dies hing neben der Tatsache, dass es sich einfach um eine billige Farbe handelt, auch von der Farbsymbolik ab. Um die Farbvielfalt noch zu erhöhen, konnte man das Überkleid aus zwei unterschiedlich farbigen Hälften bestehen. So entstand der Mi-parti. Er kam im 12. Jahrhundert bereits auf, ist dort allerdings nur als Kleidung von Dienern zu sehen. In die höfische Mode zog er erst im 14. Jahrhundert ein. Selbst die unterschiedlich gefärbten Hälften konnten in sich noch einmal mit andersfarbigen Stoffen gestreift sein. Diese Extremform (mit Diagonalstreifen u.ä.) ist mir bisher aber hauptsächlich bei der Darstellung von Musikern und Gauklern aufgefallen. http://www.tempora-nostra.de/tempora-nostra/index.php?id=92
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Hier noch eine kleine Farbenkunde um die Auswahl zu vereinfachen.
Im Mittelalter konnte man auch durch die Verwendung teurer Farben seinen Status zeigen. Das einfache Volk verwendete natürlich in der Regel ungefärbte Stoffe, da diese am billigsten waren
Brauntöne:Die Färbung mit Naturfarben war im einfachen Volk verbreitet da die "Farbstoffe" z.B.Nußschalen preiswert und somit erschwinglich waren
Blautöne:Waren die beliebteste Farben, da sie preiswert mit heimischen Färbemitteln herzustellen waren
Rottöne:Waren bei den Adeligen schon von altersher durch ihre Blutsymbolik sehr beliebt. Rot war schon relativ preiswert als Krapprot zu erhalten und wurde auch von der einfachen Bevölkerung verwendet.
Gelbtöne:Leuchtendes Gold-Gelb wurde auch vom Adel getragen, während fahles Gelb in einigen Landstrichen zur Kennzeichnung sozialer Außenseiter diente (z.B. Juden und Prostituierte)
Grüntöne:Waren in der Regel sehr teuer, da sie Mischfarben waren und in der Farbensymbolik eher jungen Menschen vorbehalten waren
Schwarz: Wurde fast nur vom niederen Klerus getragen, kam aber Ende des 14. Jhd. auch bei Kaufleuten und anderen "bessergestellten" Bevölkerungsschichten in Mode
Alle Farben waren durchaus recht kräftig, so daß das Strassenbild im Mittelalter durchaus recht Farbenfroh war und wohl kaum so trist wie uns das einige Hollywoodstreifen weismachen wollen
*********************************************** Wer nicht fyr Freiheit sterben kann, Der ist der Kette werth.
ich wollte mal anmerken, dass eine kopfbedeckung für beiderlei geschlecht ein MUSS ist. im mittelalter war es unschicklich keine kopfbedeckung zu tragen. desweiteren ging mal davon aus, dass krankeiten über die luft übertragen wurden. Ich meine mal gelesen zu haben, dass man sich besornder durch die ohren anstecken können sollte, aber fragt mich bitte nicht nach ner quelle.
-------------------------------------------- Let's do or die!
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Was mein Foto oben angeht: sicher, die Bildqualität ist für´n Arsch. Die Klamotte weniger :-)
Alle die unter euch, die immer noch an die Ammenmärchen Gelb=Nutte glauben, muss ich enttäuschen: das ist ein MA-Markt-Märchen und stimmt in keinem Punkt.
Ein paar andere Prostituierten-Kennzeichnungen gibts zum Beispiel hier
Die Formel "jeder hatte im MA immer was auf dem Kopf" stimmt natürlich auch nicht, ich denke da z.B. an unverheiratete Frauen in vielen Zeiten, Männer um 1380 usw.
Und alle, die hier eine weitere Farbsymbolik aufmachen wollen, frage ich: was macht ihr? Fantasy (völlig OK, da kann man seine eigenen Regeln aufstellen) oder seid ihr böse A-Päpste? Dann bitte die Farben realer Klamotten (wir reden ja hier wohl nicht von der Farbsymbolik in MA-Bildern, denn die haben ja bekannter Weise nix/wenig/kaum was mit der realen Farbe von Klamotten zu tun) mit Verboten /Geboten in Kleiderordnungen/Ratsvorschriften belegen bzw. die Kosten einer Färbung verglichen mit z.B. den Kosten eines Brotes/einer Kuh/dem Tages/jahreseinkommen eines Handwerkers setzen, damit man weiß,was sich z.B. ein Handwerker so an Farben leisten kann.
SOllten noch Fragen zu meiner flämischen Haube bestehen - nur her damit!
In Antwort auf:Alle die unter euch, die immer noch an die Ammenmärchen Gelb=Nutte glauben, muss ich enttäuschen: das ist ein MA-Markt-Märchen und stimmt in keinem Punkt.
Stimmt! Wenn du weiter gelesen hat, auch den Beitrag von Tempura Nostra, das Gelb auch andere Bedeutungen hat.
Zu deinem Bild... Welches?
Kleider Farben der Bürger Münster...sind meist Erdfarben außer man hat mehr Geld zu verfügung...so wie auch sonst im Mittelalter. Was besonderes dann auch mehr Geld.
Das mit keinen Kopfbedeckungen bei unverheirateten Frauen stimmt auch, das wissen wir.
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Die Erdfarben kommen daher, weil man mit Naturfarben gefärbt hat, zum Beispiel mit rote Beete, mit Walnussblättern und mit den Schalen der Walnuss, mit spinat ab denm 12 jahrhundert mit Zwiebelschalen, weil soviele Farbstoffe kannten die noch nicht. Zitat aus 1200 Jahre Münster Brauchtum und Alltagsleben folge 5: Die Bauern färben das selbst produzierte grobe Leinen mit einfachen Mitteln und verarbeiteten es zu zweckmäßiger Kleidung weiter. "Gut Betuchte" Leute konnten sich auch feinste Wollstoffe leisten, die von Hansekaufleuten schon vor dem 1400 aus England importiert wurden. Die Münsterannerinnen trugen in der Regel aus blauem Leinen gefertigte Kleider, denen immer eine Schürze vorgebunden war. bei besonderen Gelegenheiten-wie etwa einer Hochzeit- zogen sie elegante schwarze Kleider an.
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