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Dieses Thema hat 2 Antworten
und wurde 394 mal aufgerufen
 Allgemeines Geplänkel
Andreas Offline

Monasterianer


Beiträge: 1.614

30.05.2007 23:17
Unglaubliche Darstellung Zitat · Antworten
http://www.tempusporta.eu/mittelalterfor...topic.php?t=542
von Some
Unglaubwürdig sind für mich Darstellungen, deren benutzte Sachkultur, Tracht, Waffen (Defensiv wie offensiv) usw. entweder (oder und):

-nicht ihrer Zeit
-ihrer Region
-ihrem Stand bzw. Geldbeutel (sofern nachweisbar)

entsprechen. Dazu wenn ihr Verhalten, was angesichts nicht vorhandenen Rollenspiels primär ihre Tätigkeit nicht

- ihrer dargestellten Rolle

entsprechen. Oder aber wenn die Fertigkeiten der Tätigkeiten ihrer Darstellung nicht dieser ansatzweise entsprechen (sofern für die jeweilige Veranstaltung auch relevant).

Und noch ein ganz wesentlicher Punkt:

Wahl einer Regionalität, die sich weder durch Kenntnisse der vorhandenen modernen wie damligen Sprache, Kultur, Lebensumstände, des Lebensgefühls noch durch passende Sachkultur äussert (Beispielsweise "Schotten", die keinen Plan vom damaligen Schottland hatten, oder die im HMA besonders beliebte Zuwendung zu Frankreich dank einer speziellen gut verfügbaren Quelle)


Beispiel:

- Ritter/Söldner/Soldat im Militärlager ohne ausreichende und in Qualität und Ausüfhrung passend gefertigten Defensiv-und Offensivwaffen
-Handwerker(meister), der seinen "Job" nicht beherrscht oder während der Veranstaltung (sofern passend) nie ausführt
-Handwerker mit zu teurem Zeugs für seine Darstellung
-nicht vorhandenes oder falsches Werkzeug (überschneidet sich mit dem ersten Punkt, das ist ja auch Werkzeug)
-Zu schlichte Klamotte bei eienm Adeligen in repräsentativen Situationen
-Ungebührliches Benehmen (d.h. nicht vorhandene Kenntnisse über die jeweilige Soziologie) bei einer Person, insbesondere Adelsdarsteller

die Liste liesse sich endlich weiterführen.

Mittel dagegen: sauber recherchieren, regional wie zeitlich (bei abweichenden regionalen Vorlagen lokale Entsprechungen finden oder Weglassen!) und:

Bescheidenheit und Ehrlichkeit.

Wer einfach ein Handwerk nicht kann, sollte da vlt. mal doch teif stapeln, und sich nicht zum "Handwerksmeister" machen, nur um prunklige Klamotte tragen zu können (so schon gesehen).

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Ich arbeite für mein Leben, lebe aber nicht für die Arbeit.
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Andreas Offline

Monasterianer


Beiträge: 1.614

30.05.2007 23:24
#2 RE: Unglaubliche Darstellung Zitat · Antworten

Auch schon von Wolfgang http://www.tempusporta.eu/mittelalterfor...topic.php?t=542

Naja, das mit der Unglaubwürdigkeit ist ein weites Feld.
Mal abgesehen von den ganzen schlicht falschen Sachen, wie falsche Kleidungsschnitte, falscher Stoff (erkennbare Kunstfaser, Pannesamt etc), falsche Darstellungsdetails (Hochmittelalter-Ritter mit Renaissance Bidenhänder, Steckstuhl etc.), sind es noch andere Sachen. die ich als unglaubwürdig erachte.
Wenn z.B. die dargestellte Rolle nicht zur Erscheinung passt: auch ein von der persönlichen Ausstattung her überzeugender Hochadeliger sieht irgendwie unglaubwürdig aus, wenn er allein auf weiter Flur vor dem Zelt sitzt. Ohne einen einzigen Knecht, Wachsoldaten, Koch, Magd etc.; ganz allein mit Frau Landgräfin, die gerade mit verziertem Kleid im Topf rührt.....
Oder der einfache Handwerker, der aber das ganze Lager inklusive Hochgerüsteter zwecks Besorgungen umher scheucht....
Auch der bis an die Zähne gerüstete Söldner wirkt inmitten einer Handwerkerrunde wenig überzeugend, wenn er nicht gerade als Stadt- oder Marktwache zu erkennen ist.

Ganz persönlich stehe ich nicht so hundertprozentig auf Rollenspiel in der Mittelalterdarstellung. Obwohl ich auch LARP mache, aber vor Publikum finde ich das mittelalterliche Rollenspiel unglaubwürdig. Wenn es eine interne Veranstaltung ist, kann das anders sein, aber auf einer Burgbelebung finde ich das meistens eher albern. Denn dazu benötigt man ein gehöriges Schauspieltalent, dass den meisten Leuten abgeht.

Gruß
Wolfgang

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Ich arbeite für mein Leben, lebe aber nicht für die Arbeit.
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Gerard de Hauteville ( Gast )
Beiträge:

31.05.2007 16:11
#3 RE: Unglaubliche Darstellung Zitat · Antworten

Ja, das ist so ´ne Kiste mit der Glaubwürdigkeit.
Klar, Grundausrüstungen sollten da schon sorgfältig umgesetzt sein. Dann aber unterm Strich gibt es doch nen Hacken und zwar -

letzten Endes wird man doch immer irgendwelche Kompromisse eingehen müssen da man eben doch keinen Zeitzeugen hat und erst recht nicht mit dabei war, oder nicht immer eine Burg im Garten stehen hat oder man kann einfach nicht genug Leute überzeugen die Untertanen sind (...) egal welche Zeit man darstellt (abgesehen von den letzten 2-3 Jahrhunderten).

Man stellt einfach einen Gewissen Augenblick dar und nicht einen ganzen Tagesablauf von wem auch immer.

Sicherlich ist zB. ein Ritter ohne Pferd eben kein ganzer aber wie weit muss man gehen? Gibt es ultimative Gesetze/Richlinien die zu 100% besagen richtig oder falsch oder gewinnt derjenige der am Besten arrgumentieren kann? Heißt es nicht immer "... wie es hätte sein können"?

Dennoch versuche ich persönlich so gut wie möglich -in meinen Augen- umzusetzen was man darzusellen versucht.

Was ich auch noch ganz wichtig finde ist, dass man dann auf entweilige Ungereimtheiten aufmerksam machen sollte - grade wenn Interessierte anfagen zu glauben "guck mal: so war das im Mittelalter".

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