Die Hellebarde kam als Antwort des Fußvolks auf eine immer stärker gepanzerte Rüstung der Ritter auf. Dass die Hellebarde an den bronzezeitlichen Dolchstab anknüpft, ist wegen des großen zeitlichen Abstandes unwahrscheinlich.
Die Frühformen der Hellebarden entstanden im 13. Jahrhundert in Süddeutschland aus einer Verbindung des militärisch eingesetzten Speeres und einem sichelähnlichen Werkzeug für die Arbeit auf dem Acker; Haumesser ist eine passende Bezeichnung. Dieses Werkzeug sieht heute noch so aus wie vor 800 Jahren. Montierte man dieses Werkzeug auf einen Schaft, hatte man eine Waffe, die im Frühmittelalter als Stangenbeil bekannt war. Natürlich war diese Waffe einfach nur ein Gartenmesser an einem langen Stecken, als um ca. 1300 eine Verbindung mit dem Speer aufkam.
Die Hellebarde erreichte um 1470 die Spitze ihrer Effektivität. Besonders effektiv wurde sie im Masseneinsatz des Fußvolks durch Schweizer und Hussiten eingesetzt. Im 16. Jahrhundert war sie in der Bewaffnung deutscher Städte weit verbreitet („Nachtwächterspieß“).
Im 16. Jahrhundert wurde die Rüstung wegen des zunehmenden Einsatzes von Schusswaffen zurückgedrängt. Der Einsatz der Hellebarde als Stoßwaffe mit verlängerter Stoßklinge überwog, bis sie schließlich durch die Pike verdrängt wurde.
Nach 1525 wurde sie sehr schnell zu einer mehr dekorativen als effektiven Ordonnanzwaffe herabgesetzt. Die Hellebarden der Zeit von Elizabeth I. waren sehr schön anzusehen, aber zum Kampf zu unhandlich. Tatsächlich wurden sie nur noch eingesetzt, um in den Händen der Gardisten gut auszusehen.
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André de Häker (Franz. Ableitung von der Häcker = Wanderer)
MA Beruf Söldner, Motto: Was kann schöner sein als siegen und fürs Töten Geld zu kriegen. ;-)
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